Stafafell

Stafafell ist der Ausgangspunkt für viele Touren im Gebiet zwischen Hornafjördur und Berufjördur im Osten der Insel. Es gibt auch eine Wanderroute zum Snafell (1833m), dem höchsten alleinstehenden Berg Islands, der nicht von Gletschern bedeckt ist. Wege gibt es eigentlich nicht, hin und wieder mal eine Markierung. Wir hatten eine 3-Tages-Tour geplant, von Stafafell nach Hoffell. Leider ist daraus nicht so richtig was geworden.

Von Stafafell ging es zunächst bergauf, im Nieselregen und bei schlechter Sicht nicht unbedingt ein Vergnügen. Das Wetter wurde aber im Laufe des Tages besser, die Landschaft aufregender, und es galt schon bald die ersten kleineren Flüsse zu durchqueren. Irgendwann mussten wir dann auch unsere Schuhe und Hosen ausziehen, da das Wasser immer tiefer wurde. Für den ersten Tag hatten wir geplant, die Hütte und den Campingplatz bei Eskifell zu erreichen. Die Orientierung im Gelände war leicht und die Karte eindeutig. Auf einer Detailkarte, die das Gebiet rund um Eskifell zeigte, war zu erkennen, dass es eine Brücke über den Fluss geben sollte, um die Hütte und den Campingplatz auf der anderen Seite zu erreichen. Da wir die ganze Zeit schon im Flussbett dieses gewaltigen Flusses gelaufen waren und auch schon diverse Seitenarme durchwaten mussten, war uns schon klar, dass man ohne Brücke keine Chance hatte, auf die andere Seite des Flusses zu kommen.

Als wir dann endlich am späten Nachmittag die Stelle erreichten, wo eigentlich die Brücke sein sollte, mussten wir feststellen, dass da keine war. Wir suchten noch weiter flussaufwärts, studierten die Karte und schätzten unsere Chancen ab, den Hauptfluss doch zu durchwaten. Wir durchquerten noch einige Seitenarme um näher an den eigentlichen Fluss heranzukommen, aber dann waren wir uns einig: Hier geht es nicht weiter! Die Strömung war zu stark, der Fluss zu breit und zu tief. Wir befanden uns auf einer kleinen Insel, ringsrum nur Wasser. So entschlossen wir uns, auf der Insel zu campen, da es schon recht spät geworden war. Es war etwas schwierig eine Stelle für das Zelt zu finden, schließlich platzierten wir es auf einem Felsvorsprung auf weichem Moos. In der Nacht gab es einen fürchterlichen Sturm und an Schlaf war kaum zu denken. Ich hatte ein wenig Angst um mein Zelt, so richtig verankern konnten wir es nicht in dem weichen Untergrund.

Am nächsten Morgen hatten wir keine andere Wahl, wir mussten den ganzen Weg wieder zurück nach Stafafell, nur weil es diese blöde Brücke nicht gab. Das war dann auch das Ende unserer Tour.